In der letzten Ausgabe unseres Newsletters riefen wir dazu auf, uns Erfahrungsberichte der aktuellen Freibadsaison zukommen zu lassen. Schließlich ist die diesjährige Saison aufgrund der Corona-Pandemie herausfordernder denn je und sorgte gar dafür, dass einige Freibäder erst gar nicht öffneten.

Die Ortsgruppe Telgte aus dem Münsterland meldete sich mit einem sehr interessanten Einblick zurück. Was die Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Betreiber des hiesigen Waldschwimmbads Klatenberg auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend.

„Wir haben ein rein digitales Buchungssystem entwickelt, mit dem wir die Besucherzahlen bis herunter auf einzelne Schwimmbereiche im Freibad steuern können. Lockerungen und Einschränkungen sind auf Knopfdruck möglich“, erklärt der Leiter Schwimmen, Thomas Schwaack. Das Waldschwimmbad ist aufgeteilt in vier Badebereiche, dem jeweils ein gewisses Kontingent an Badegeästen zugeordnet ist. Damit befinden sich in den großen Schwimmerbereichen auch tatsächlich nur die Schwimmer, in den anderen die sogenannten Stehbader. Das sorgt für Übersicht und kommt auch bei den Badegästen gut an. Lange Warteschlangen am Eingang ließen sich weitestgehend vermeiden.

Geschwommen wird in unterschiedlichen Zeitblöcken. Dazwischen werden immer wieder sanitäre Anlagen, Umkleideräume, Beckenumgänge und sämtliche Griffoberflächen gereinigt. Sicher ergibt sich durch die neuen Umstände sowohl für Badende als auch Badpersonal ein deutlich höherer Aufwand, doch der lohnt sich. Praktischerweise bietet das teilweise automatisierte System, das übrigens auf Office 365 basiert, die Möglichkeit einer Umfrage unterhalb der Badegäste.

Im Ergebnis steht der Großteil dem neuen Badbetrieb positiv gegenüber und wünscht sich sogar, diesen auch nach der Corona-Pandemie beizubehalten. „Ich fühle mich sehr gut aufgehoben und sicher, das System ist top und unkompliziert“, freut sich ein Badegast.

„Es war auf jeden Fall hilfreich, den Dialog mit anderen Schwimmvereinen zu suchen, um Maßnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Vieles hängt natürlich von den örtlichen Bedingungen ab und wie gut die Beziehung zum Badbetreiber ist“, gibt Schwaack zu bedenken, blickt aber durchaus zuversichtlich in die Zukunft. Er ist sich sicher, mit aus der Krise gewonnenen Ideen und Strategien nachhaltig die Arbeit der Ortsgruppe zu verbessern.

In der kommenden Ausgabe unseres Verbandsmagazins Lebensretter berichten wir ausführlicher über die Erfahrungen der Ortsgruppe Telgte und ihr Buchungssystem in „ihrem“ Waldschwimmbad. Schließlich galt es, neben dem normalen Badebetrieb auch den Ausbildungsbetrieb wiederaufzunehmen und die Jugendarbeit erneut mit Leben zu füllen.