Vom 17. – 18. Mai fand im Bundesausbildungszentrum der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft das Forum „50+ Aktiv in der DLRG“ statt. Vertreter aus 14 Landesverbänden folgten der Einladung und trafen sich zum gemeinsamen Gedankenaustausch und einer ersten Standortbestimmung. Nach Eröffnung der Veranstaltung durch Helmut Stöhr, Leiter Ausbildung des Präsidiums, und Ingrid Lehr-Binder, Präsidialbeauftragte und Vizepräsidentin des LV Baden, hielt Morton Gronwald, pädagogischer Koordinator der Europäischen Sportakademie Brandenburg (ESAB), ein Impulsreferat zu dem Thema: „Einflüsse der Demoskopischen Entwicklung auf Sport in Flächenländern und Ballungsräumen - Verändertes Freizeitverhalten und Engagement in den Generationen“. Hier erläuterte Gronwald wie sich die Rahmenbedingungen der Vereine durch den demografischen Wandel zunehmend ändern. Gronwald mahnte die Zuhörer, sich auf diese Veränderungen einzustellen und die Ergebnisse, die in den anschließenden Workshops erarbeitet würden, auch an der Basis umzusetzen. „Sonst werden in 20 oder 30 Jahren kaum noch Vereine existieren“, so Gronwald weiter.

In den folgenden drei Workshops wurde das Thema aufgenommen und weiter bearbeitet. Der erste Workshop beschäftigte sich mit der Ansprache der über 50-jährigen. „Warum brauchen wir die über 50-jährigen?“ „Wie können wir die Älteren motivieren, (wieder) aktiv im Verein mitzumachen?“ „Welche Erfahrungen haben die Teilnehmer mit Senioren schon gemacht?“ und „Welche Ideen gibt es, die Älteren an den Verein zu binden?“ Bei der anschließenden Diskussion wurde sehr schnell klar, dass in den Vereinen der Nachwuchs im mittleren Alter fehlt und die DLRG auf die Fachkompetenz der Älteren angewiesen ist.

Der zweite Workshop beschäftigte sich mit den Rahmenbedingungen, die innerhalb der DLRG geändert werden müssten (wie etwa altersangepasste Prüfungsbedingungen, spezielle Schwimmangebote für 50+, etc.) und die von den Kommunen und Badbetreibern gesetzt werden (beispielsweise verbilligte Eintrittspreise, Familientickets für Großeltern/Enkel), um den Verein für über 50-jährige wieder attraktiv zu machen.

Im dritten Workshop wurden Ideen gesucht, den Verein für diese Zielgruppe attraktiver zu machen und ein ganzer Katalog an Vorschlägen erarbeitet. Diese reichten von der Fortbildung von älteren Mitarbeitern in der Datenerfassung über Einsatz für die Sponsorenwerbung bis hin zu Projektangeboten mit sozialem Hintergrund. Als unersetzbar wurde einstimmig die direkte Ansprache angesehen.

Florian Nötzel, Mitarbeiter in der Bundesgeschäftsstelle, hielt zum Abschluss des Forums einen Vortrag zum Thema Versicherungen mit speziellem Augenmerk auf die Arbeit mit und für Mitgliedern und Nichtmitgliedern 50+. Im anschließenden Gespräch konnten viele Unsicherheiten beseitigt sowie Fragen zu speziellen Versicherungsthemen geklärt werden.

Auf die abschließende Frage, ob die DLRG auf das Thema und die Problematik 50+ vorbereitet sei, fielen die Antworten sehr unterschiedlich und selbstkritisch aus. „Wir sind schon aufgebrochen, aber es fehlt noch an allen Ecken und Enden“. Es fehlten oft noch Informationen, Strukturen, Kommunikation, Erfahrungsaustausch und ein eigentliches Vereinsleben. Viele über 50-jährigen suchten nach einer Neuorientierung innerhalb der DLRG. „Wo passen wir jetzt rein?“ „Was können wir noch tun?“, lauteten die Fragen. „Wir können hier auf der Bundesebene nur Vorschläge machen und Anregungen geben, aber überzeugen und umsetzen müsst ihr das vor Ort“, erklärte Helmut Stöhr am Ende der Veranstaltung. Wir werden aus den heutigen Ergebnissen einen Leitfaden entwickeln und einen Katalog mit Vorschlägen für Maßnahmen erarbeiten, versprach Stöhr abschließend.

Die Dokumentation mit allen Vorträgen und Ergebnissen des Forums ist im Internet eingestellt unter: http://www.dlrg.de/fuer-mitglieder/ausbildung/50plus.html